Pressemitteilung | IZW | 13-10-2003

1000 Euro für Seeadler-Projekt

1000 Euro für Seeadler-Projekt

2,50 Meter hoch und rund eine Tonne schwer: Der hölzerne Seeadler erbrachte 1000 Euro für ein Projekt am IZW.| Foto: Krone/IZW

Hölzerner Adler wurde in Rostock versteigert


Die Versteigerung eines riesigen Seeadlers aus Eichenholz hat 1000 Euro eingebracht, die an das Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gehen. Das Geld kommt dem Seeadler-Projekt am IZW zugute, welches Dr. Oliver Krone leitet. Krone ist Fachtierarzt für Zoo-, Gehege- und Wildtiere.


In der Woche vom 22. bis 27. September hatte der Forstwirt Jens Michael Pechtholt eine Seeadler-Skulptur aus einem Baumstamm gesägt. Die rund 300 Jahre alte Eiche stammte aus dem Puttbusser Park und war von einem Sturm geworfen worden. Der Adler ist ca. 2,50 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,30 Meter. Das Gewicht liegt bei rund einer Tonne.


Am Präsentationstag der Bundesforstverwaltung auf der IGA wurde der hölzerne Seeadler versteigert. Dr. Hans-Georg Meier aus Bad Schandau erhielt den Zuschlag für 1000 Euro. Übergeben wurde die Holzskulptur vom Forstdirektor Hubertus Sander. Die Versteigerung war eine Aktion des Landesamtes für Forsten und Großschutzgebiete Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesforstinspektion Ost in Berlin.


Im Seeadler-Projekt am IZW untersuchen Wissenschaftler die Todesursachen von Seeadlern. Erster Ergebnis: Viele der großen Greifvögel werden ein Opfer der Jagd. Und zwar nicht durch direkten Abschuss der ist streng verboten, und kein seriöser Jäger würde es wagen, dagegen zu verstoßen -, sondern durch Bleivergiftungen. Die Seeadler nehmen oft tödliche Mengen des Schwermetalls auf, wenn sie angeschossene Wildvögel, etwa Enten, erbeuten oder andere erlegte Tiere fressen. Denn die Adler fangen zumeist dort an zu fressen, wo das Fleisch leicht zugänglich ist: an den Schusswunden. Und genau dort liegen feinste Bleipartikel als Abrieb im Gewebe. Aufgrund des sehr niedrigen ph-Wertes im Magen der Greifvögel werden die kleinen Bleipartikel aufgelöst und gelangen so in den Organismus, wo sie unter anderem die Nervenzellen schädigen.


Auch Kollisionen mit Bahnen stellen eine große Bedrohung dar. Das Problem hierbei ist Aas, das auf oder dicht neben Bahngleisen liegt. Fressende Adler können dann von herannahenden Zügen erfasst werden. Ziel des Projektes ist es, den Schutz der seltenen Greifvögel zu verbessern.