Pressemitteilung | FMP | 16-10-2005

Ankerproteine - Ordnungshüter in der Zelle

 

In Berlin

trafen sich am Wochenende führende Experten auf dem Gebiet der

zellulären Signalverarbeitung zum ersten internationalen "Meeting on

Anchored cAMP Signaling Pathways".

Die Veranstaltung, die auf dem

Biomedizinischen Campus Berlin-Buch stattfand, wurde vom

Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) mit Unterstützung

der Charité - Universitätsmedizin Berlin, der Deutschen

Forschungsgemeinschaft und der Technologiestiftung des Landes Berlin

ausgerichtet. Einhundertzwanzig Wissenschaftler aus Europa und

Nordamerika diskutierten den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten

des "anchored cAMP Signaling" - eines jungen Teilgebiets der

Wirkstoffforschung, in dessen Mittelpunkt vor allem sogenannte

Ankerproteine stehen.

"Im besonderen richtet sich das Augenmerk der

Wissenschaftler momentan darauf, aus den Forschungsergebnissen

Ansatzpunkte für eine Arzneimitteltherapie herauszufiltern" - sagt Dr.

Enno Klußmann, der Organisator des Meetings. Wirkstoffe, die

Ankerproteine beeinflussen, könnten in naher Zukunft eine wichtige Rolle

bei der Therapie von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des

Zentralnervensystems und von Tumorerkrankungen spielen. Dies sei ein

wichtiges Ergebnis der Konferenz - so Klußmann.

Ankerproteine greifen sich Bestandteile zellulärer

Signalketten und sorgen so dafür, dass ein Signal nur in bestimmten

Teilbereichen der Zelle empfangen wird. Auf diese Weise begrenzen sie

die Wirkung der Signale, so dass diese die Zelle nicht komplett

überfluten.

Durch Signalketten ausgelöste Effekte steuern die Zelle.

Signalketten bestehen aus einer Reihe verschiedener Proteine, die

miteinander in Wechselwirkung treten. Auf diese Weise werden Signale,

wie beispielsweise das Andocken eine Hormons, von außen in das Innere

der Zelle übertragen. Die Zelle registriert das Signal und kann darauf

reagieren.

Weitere Informationen: 

www.fmp-berlin.de