Pressemitteilung | FMP | 21-06-2022

Ausgezeichnete Bausteine für Moleküle und Mikroskope

Die Ausgründung PROSION GmbH des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie erhält neben dem Gründungsvorhaben openUC2 den Leibniz-Gründungspreis 2022.

Bild: Leibniz-Gemeinschaft

Der Leibniz-Gründungspreis 2022 geht an die Ausgründungen PROSION GmbH des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie in Berlin sowie openUC2 des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien in Jena. PROSION forscht an Wirkstoffen zur Adressierung bislang unerreichbarer Proteine, die unter anderem mit Krankheiten wie Krebs in Verbindung stehen. Geschäftsidee von openUC2 sind Entwicklung und Vertrieb eines vielseitig einsetzbaren kostengünstigen Mikroskopie-Baukastens. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 50.000 Euro dient zur Unterstützung der Start-ups in der weiteren Gründungsphase.

Auf der Basis gemeinsamer Forschungsarbeiten des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) im Forschungsverbund Berlin und der Universität zu Köln entwickelt die PROSION GmbH Molekülbausteine für die pharmazeutische Wirkstoffentwicklung und erforscht deren therapeutischen Nutzen. PROSION hat dazu einen neuen Ansatz entwickelt, um bislang schwer zugängige Zielproteine zu adressieren, die mit Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Alzheimer sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Immunsystems in Verbindung stehen. Basis bildet eine Plattform chemischer Bausteine, die sogenannten ProMs, die prolin-reiche-Motivstrukturen (PRMs) nachahmen und als Hemmstoffe an den Zielproteinen wirken können. Der erste konkrete Anwendungsfall ist die Entwicklung eines ProM-basierten Wirkstoffs, der die Bildung von Metastasen bei Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs hemmen soll. Die ProM-basierten Moleküle zielen dabei als chemische Bausteine auf krankheitsspezifische Proteinstrukturen, die bislang mit herkömmlichen Verfahren als nicht erreichbar galten, aber wegen ihrer Schlüsselrolle bei diversen Erkrankungen wie u. a. Krebs, ein wichtiger Ansatzpunkt für neue Therapien sind.

Die Gründung basiert auf den gemeinsamen Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppen von Ronald Kühne (FMP) und Hans-Günther Schmalz (Universität zu Köln), die beide als Gründer am Start-up beteiligt sind und die geschäftsführenden Gründer Slim Chiha und Mutlu Yönel als Berater unterstützen.

Als Grundlage der Ausgründung dienen PROSION fünf Patente, die mehrheitlich für den europäischen und weitere internationale Märkte erteilt wurden. PROSION erhielt in den Jahren 2020/2021 ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und war beim Businessplan-Wettbewerb „Science4Life Venture Cup“ 2020/2021 sowie beim „BioRiver Boost! Award 2019“, einem Start-up Wettbewerb in Nordrhein-Westfalen, erfolgreich. Das Biotech-Startup konnte sich zudem eine EU-Förderung vom EIC Accelerator in Höhe von 2,5 Millionen Euro sichern. Der EIC gilt als einer der renommiertesten und kompetitivsten Förderprogramme der Europäischen Kommission.

www.prosion.eu

Hintergrund Leibniz-Gründungspreis:
Mit dem Gründungspreis der Leibniz-Gemeinschaft werden Ausgründungsvorhaben aus Leibniz-Instituten in der Vorbereitungs- bzw. Start-up-Phase unterstützt. Das Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro ist zweckgebunden und kann für Unterstützungsleistungen bei der Überprüfung und praktischen Umsetzung der Unternehmenskonzepte, insbesondere für Herausforderungen wie Markteintritt, Einwerbung einer Finanzierung oder Entwicklung von Marketing- und Vertriebskonzepten eingesetzt werden. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine mit internen und externen Mitgliedern besetzte Preis-Jury der Leibniz-Gemeinschaft.

Weitere Informationen zum Leibniz-Gründungspreis unter https://www.leibniz-gemeinschaft.de//transfer/wissens-und-technologietransfer/gruenden-in-der-leibniz-gemeinschaft/leibniz-gruendungspreis

Leibniz-Gemeinschaft
Pressestelle
Christoph Herbort-von Loeper
Tel. 030 206049-471
E-Mail herbortleibniz-gemeinschaft.de

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Öfffentlichkeitsarbeit
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Tel. 030 94793-104
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