Pressemitteilung | FVB | 05-10-2022

Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Berlin intensivieren Zusammenarbeit

Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Berlin arbeiten in Zukunft noch enger zusammen. Ihr 2020 gegründeter Verbund Berlin Research 50 (BR50) hat sich nun zu einem eingetragenen und gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen.

Teilnehmende und Gäste der BR50-Vereinsgründungsversammlung am 4. Oktober 2022 am WZB.| Foto: Lasse Monske, WZB

BR50 ist damit eine eigene Rechtspersönlichkeit und kann so ihre Mitgliedseinrichtungen noch stärker bei der Vernetzung untereinander sowie mit weiteren wissenschaftlichen Akteur*innen in Berlin unterstützen, auch als Vertreterin für die Belange der Außeruniversitären. Erklärtes Ziel bleibt es, den Forschungsraum Berlin weiter zu entwickeln und zu stärken. Zur offiziellen Vereinsgründung versammelten sich Vertreter*innen der Einrichtungen am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB). Dem Verein gehören nach der Gründung nun 27 Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, darunter Leibniz- und Max-Planck-Institute, Helmholtz-Zentren und Ressortforschungseinrichtungen des Bundes an. Weitere außeruniversitäre Einrichtungen in Berlin sind dem Verein als Partner im Netzwerk verbunden.

Gewählt wurde zudem ein fünfköpfiger Vorstand, dem die wissenschaftlichen Leitungen Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D. (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Prof. Dr. Michael Hintermüller (Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik), Prof. Dr. Ulrich Panne  (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung), Prof. Dr. Thomas Sommer (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft) sowie die administrative Leitung Prof. Dr. Heike Graßmann (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft) angehören.

Prof. Dr. Ulrich Panne, erklärt zur Vereinsgründung:
„Aus einer Idee ist ein Netzwerk geworden, das eine zentrale Rolle in der Stärkung der Berliner Forschungslandschaft spielt. Als BR50 setzen wir uns nicht nur gemeinsam für forschungspolitische Ziele ein, wir bündeln unsere Kompetenzen, um schneller Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten – vom Klimawandel bis zur Digitalisierung. Ich freue mich darauf, zusammen mit den BR50-Mitgliedern noch viel in der Forschung zu bewegen.“

Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D. ergänzt:
„BR50 hat sich als wichtige Netzwerkplattform etabliert. Sie schafft Transparenz, bündelt Ressourcen und ist Ansprechpartner für Hochschulen, die Berlin University Alliance, weitere wissenschaftliche Verbindungen und Akteure aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Diesen Drive werden wir beibehalten und für die zukünftige Arbeit nutzen. Einige Punkte aus dem BR50-Positionspapier konnten bereits erfolgreich angeschoben werden: Rahmenbedingungen für gemeinsame Berufungen wurden verbessert, Strategien wurden entwickelt, hervorragende Forscherinnen und Forscher nach Berlin zu bringen und Berlin auch als Gründungshauptstadt aufzustellen. All diese Aufgaben, auch die Verbesserung der Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses, müssen mit Verve weiter vorangetrieben werden.“  

Prof. Dr. Thomas Sommer sagt:
„Wissenschaft agiert nicht losgelöst vom Rest der Gesellschaft. Wir von BR50 schlagen Brücken, um unsere Erkenntnisse und unsere Arbeitsweise verständlich und zugänglich zu machen für möglichst viele. Denn die Zukunft Berlins entscheidet sich auch daran, wie stark die Stadt als Forschungsmetropole wird. Und dazu brauchen wir die Unterstützung und das Vertrauen von Bürger*innen, der Politik und der Wirtschaft. Die Debatten in der Corona-Pandemie, über den Klimawandel oder auch Diskussionen über Tierversuche und Alternativmethoden zeigen, wie wichtig Vertrauen in Forschung ist. Um eine gute und gesellschaftlich akzeptierte Lösung zu finden, muss die Sichtweise möglichst vieler einbezogen werden. Die Zusammenarbeit von BR50 mit der BUA, der Politik und der Industrie sind dabei entscheidend.“

Prof. Dr. Michael Hintermüller fügt hinzu:
„BR50 setzt sich aktiv für eine disziplinübergreifende Forschung ein, denn die globalen Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. So hat BR50 bereits Workshops zu wichtigen Zukunftsthemen organisiert, wie zu Künstlicher Intelligenz, Maschinellem Lernen und Technologischer Souveränität. Das institutionelle Fundament eines Vereins wird uns künftig helfen, solche Aktivitäten zu verstetigen. Die Vielfalt der Wissenschaft in Berlin ist unsere Stärke, die es zu fördern gilt. BR50 ist hierfür die richtige Plattform zur richtigen Zeit.“

Prof. Dr. Heike Graßmann erklärt:
„Blickt man auf die vergangenen zwei Jahre zurück, hat BR50 auch bereits ohne eine eigene Rechtspersönlichkeit zu sein bereits viel geschafft. Mit der Vereinsgründung wird nun aber die Legitimation von BR50 gestärkt, nach innen wie nach außen. Auch für die wissenschaftliche und administrative Zusammenarbeit ist dies wichtig, da nun beispielsweise auch gemeinsam Forschungsgelder beantragt werden können und Synergien geschaffen werden können beispielsweise bezüglich der Digitalisierung der Verwaltung.“  

Als gemeinnützigem Verein gehören BR50 nun 27 Mitglieder an. Darüber hinaus sind mehr als 20 assoziierte Forschungseinrichtungen Teil des BR50-Netzwerkes und arbeiten mit dem Verbund zusammen. Eine Reihe von ihnen beabsichtigt, dem Verein als Mitglied beizutreten.

Dr. Anja Sommerfeld
Berlin Research 50 (BR50)
Geschäftsstelle Berlin-Adlershof
Forschungsverbund Berlin e.V.
Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
Tel. 030 6392-3301
E-Mail sommerfeldfv-berlin.de