Pressemitteilung | IGB, IZW | 25-10-2011

Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research feierlich eröffnet

Ende Oktober wurde das Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research in den neuen Laboren im Botanischen Museum eröffnet. Damit wird Berlin zu einem bedeutenden Standort moderner Biodiversitätsforschung.

Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research feierlich eröffnet

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher (li,) und Prof. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens und Botanischen Museums (2.v.l.), besichtigen die neuen Labore.|Jan Zwilling, FVB

 

Ende Oktober wurde das Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research (BeGenDiv) in den neuen Laboren im Botanischen Museum Berlin-Dahlem eröffnet. Damit wird Berlin zu einem bedeutenden Standort moderner Biodiversitätsforschung.

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Peter-André Alt, lobte in seinem Grußwort die bundesweit einmalige Initiative, in der sich zwei Universitäten und drei Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft im Berliner Raum zu einem Konsortium zusammengeschlossen haben. Damit spiele Berlin eine zentrale Rolle bei der Biodiversitätsforschung. Solche Kooperationsmodelle seien programmatisch, da sie universitäre und außeruniversitäre Forschung bündelten.

Dr. Knut Nevermann, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, betonte, dass gerade die Trennung von universitärer und außeruniversitärer Forschung nur in Deutschland so ausgeprägt ist. Daher lägen die deutschen Universitäten bei Rankings nicht auf den vorderen Plätzen, denn die hervorragende Forschung außerhalb der Universitäten flösse in keine Statistik ein.

Die Leibniz-Gemeinschaft legt einen Schwerpunkt auf die Biodiversitätsforschung und hat zu deren Bündelung einen Leibniz-Verbund Biodiversität gegründet. Zur Stärkung der nationalen Biodiversitätsforschung war vor einigen Jahren die Gründung eines neuen Zentrums im Gespräch. Der Past-Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Ernst Theodor Rietschel, berichtete in seinem Grußwort, dass er von Beginn an dafür plädiert hat, stattdessen die bereits vorhandene Forschung durch Vernetzung zusammenzuführen und auszubauen.

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lobte den reibungslosen Ablauf bei der Planung und Umsetzung des Bauvorhabens in den Räumen des Botanischen Museums.

Konsortiumspartner

Partner des neu gegründeten Konsortiums sind die Freie Universität Berlin mit dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem, das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin (MfN) und die Universität Potsdam.

Moderne und schnelle Biodiversitätsforschung

Die Bündelung der Ressourcen ermöglicht es den Partnern, Labore mit modernen Hightech-Geräten zur Genomanalyse auszustatten. Mit der Pyrosequenzierungs-Technologie können die Wissenschaftler in kürzester Zeit genetische Informationen in erheblichem Umfang gewinnen – 200 Mal schneller als mit herkömmlichen Methoden und mit einem deutlich geringeren finanziellen Aufwand als früher.

Forschungsthemen

Die Konsortiumspartner untersuchen komplexe Gruppen eng verwandter Spezies ebenso wie vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Selbst die bisher in vielen Teilen unentdeckte Welt der Mikroorganismen können die Forscher sich nun erschließen. Diese stellen oft Schlüsselfaktoren in Ökosystemen dar. Auch Veränderungen der genetischen Information aufgrund von Anpassungen an Umwelt- und Klimawandel lassen sich nachvollziehen. Die Untersuchung der Erbinformation aus Museumsproben längst ausgestorbener Arten bietet dagegen einen Blick in die Vergangenheit, bevor es zu anthropogenen Veränderungen gekommen ist.

Einblick in moderne Labore

Diese einzigartige Forschungsinfrastruktur ist in den Laboren des Botanischen Museums Berlin-Dahlem angesiedelt. Die Labore wurden mit Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung grundsaniert und wurden während der Eröffnung des Konsortiums erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Anschaffung von Großgeräten wurde unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Labore bieten künftig auch den Besuchern des Botanischen Museums über Fenster in den Türen einen Einblick in die moderne Laborarbeit. Eine öffentliche Ausstellung erläutert die Arbeitsprozesse. Der Besuch der neuen Ausstellung ist auch für Schulen (beispielsweise Leistungskurse Biologie) geeignet. Das Besucher-Informationssystem wurde vom Verein der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem e. V. unterstützt.

 

Kontakt

Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research (BeGenDiv))
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem
Königin-Luise-Straße 6-8
14195 Berlin

Susan Mbedi
Tel.: (030) 838-59960
E-Mail: genomics_biodivfu-berlin.de
www.begendiv.de