Pressemitteilung | FBH | 07-03-2002

Berliner Ferdinand-Braun-Institut liefert Laserlichtquelle für Oscarpreis-gekrönten Filmbelichter

Am 2. März verlieh das Oscar-Preiskommitee (die "Academy of Motion Picture Arts and Sciences") in Hollywood die "Scientific and Engineering Awards". Einer dieser "Technologie-Oscars" ging an die Münchner Firma Arnold und Richter für den digitalen Filmbelichter Arri.


Dank dieses Filmbelichters ist die digitale Nachbearbeitung von Spielfilmen zum Standard geworden. Erstmals bei "Titanic" eingesetzt, sind vor allem die modernen computeranimierten Tricktechniken in Filmen wie "Harry Potter" oder "Herr der Ringe" ohne den Einsatz von digitalen Filmbelichtern nicht denkbar.


Herzstück des Filmbelichters sind drei Laserlichtquellen für die Grundfarben Rot, Grün und Blau, mit denen jeder einzelne Bildpunkt des Films gezielt angesteuert und belichtet werden kann. Während die roten und grünen Lichtquellen mittlerweile Stand der Technik sind, erfordert die Erzeugung des blauen Laserlichtes besondere Anstrengungen. Ausgangspunkt dafür ist eine im Berliner Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) entwickelte neuartige schmalbandige Laserdiode, die im infraroten Spektralbereich eine intensive und frequenzstabile Laserstrahlung aussendet. Durch Frequenzverdoppelung in speziellen nichtlinearen Kristallen macht daraus die Berliner Firma Crystal GmbH das sehr rauscharme blaue Licht, das die extremen Anforderungen des digitalen Filmbelichters erfüllt.


Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik in Berlin-Adlershof führt anwendungsorientierte und industrienahe Forschungsarbeiten in der Mikrowellentechnik und Optoelektronik mit III/V-Verbindungshalbleitern durch. Es realisiert Hochfrequenz-Bauelemente und Schaltungen für Anwendungen in der Kommunikationstechnik und Sensorik sowie Hochleistungs-Diodenlaser für die Materialbearbeitung, Lasertechnologie, Medizintechnik und Präzisionsmesstechnik. Die enge Zusammenarbeit des FBH mit Industriepartnern und Forschungseinrichtungen garantiert die schnelle Umsetzung der Ergebnisse in praktische Anwendungen.


Das FBH bildet mit sieben weiteren Instituten den Forschungsverbund Berlin, der in diesen Tagen sein zehnjähriges Jubiläum beging. Das Institut gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. (WGL). Die 79 Institute der WGL arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.

Ansprechpartner:
Dipl.-Phys. Volker Bentlage, Tel.: 030 6392 2610; Email; www.fbh-berlin.de