Pressemitteilung | PDI | 16-07-2007

Bundesverdienstkreuz am Bande für Klaus H. Ploog

 

Prof. Dr. Klaus H. Ploog, ehemaliger Direktor des Paul-Drude-Instituts für Festkörperelektronik (PDI) in Berlin, hat jüngst das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Die Ordensverleihung fand im Rahmen einer Feierstunde im Magnus-Haus statt. Dr. Hans-Gerhard Husung, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin, nahm die Auszeichnung vor.

Klaus H. Ploog war seit 1992 bis zu seiner Emeritierung im September 2006 Direktor des PDI. Er ist einer der Pioniere der Molekularstrahlepitaxie (englisch: Molecular-Beam Epitaxy oder MBE). Das ist ein Verfahren, mit dem hauchdünne kristalline Strukturen im Nanometerbereich erzeugt werden können; manche nur eine Atomlage dick. Er setzte die MBE-Technik für die Herstellung geschichteter Halbleiterstrukturen ein. Die Dicke und die Grenzflächen dieser Strukturen können auf atomarer Skala eingestellt werden. So ist es möglich, maßgeschneiderte elektronische Eigenschaften einzustellen.

Prof. Dr. Gerhard Abstreiter, Direktor am Walter-Schottky-Institut der Technischen Universität München, kennt Klaus H. Ploog seit vielen Jahren. Er urteilt: „Klaus Ploog ist zweifellos einer der weltweit produktivsten Köpfe im Bereich der Halbleiterforschung.“ Auch der Einfluss („impact“) seiner Studien sei enorm, sagt Abstreiter: 53 der Arbeiten Ploogs wurden jeweils mehr als hundertmal zitiert. Im Fach Physik zählt Klaus H. Ploog daher heute zu den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit.

Klaus H. Ploog (Jahrgang 1941) studierte Chemie in Kiel und München und promovierte 1970 in München. Von 1971 bis 1973 arbeitete er als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten München und Bonn sowie am Forschungszentrum Jülich. Von 1974 bis 1991 war er Leiter der MBE-Gruppe am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Es folgte ein Ruf als Professor für Materialwissenschaft an die TU Darmstadt. Seit April 1992 war K. H. Ploog Direktor des Paul-Drude-Instituts, seit April 1993 hatte er eine Professur für Materialwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Klaus H. Ploog hat eine große Anzahl exzellenter Ergebnisse publiziert und viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Technologie-Transferpreis des Bundesforschungsministeriums (1983), den Philip-Morris-Forschungspreis (1990), den Max-Planck-Forschungspreis für internationale Kooperation (1999) sowie den Welker-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der III-V-Halbleiter  (2003). Im Jahre 2007 erhielt er den Eugen und Ilse Seibold-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für seine Verdienste um die deutsch-japanische Zusammenarbeit.