Ein neues Anwendungszentrum
Höchstfrequenztechnologien wird mit 4 Miollionen Euro gefördert.
Der Bedarf der Industrie an
schnellen, leistungsstarken und energieeffizienten Bauelementen für
Höchstfrequenzanwendungen ist in den vergangenen Jahren weiter
gestiegen. Derartige Bauteile werden in weiten Anwendungsbereichen
eingesetzt – von der drahtlosen Kommunikation bis hin zu Werkzeugen für
Materialbearbeitung und Sensorik. Auch für besonders energiesensible
Green-IT-Anwendungen sind die energieeffizienten Bauteile von großer
Bedeutung. Darauf hat das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für
Höchstfrequenztechnik nun mit seinem Anwendungszentrum
Höchstfrequenztechnologien reagiert, das neu aufgebaut wird – die
Förderung in Höhe von 4 Mio. Euro wurde jetzt aus EFRE-Mitteln
bewilligt.
Durch das neue Zentrum soll der
Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse zu den Anwendern, den
jeweiligen Industriepartnern und Systemhäusern, erleichtert werden. Dazu
werden gerätebedingte Schwachstellen künftig gezielt beseitigt.
Halbleiter-Fertigungsprozesse sollen unter anderem unter Gesichtspunkten
wie Reproduzierbarkeit und Volumentauglichkeit optimiert werden. Eine
umfangreiche Fehleranalyse, die bereits im Vorfeld des
Herstellungsprozesses Fehlerquellen ausschließt, sowie umfassende
Lebensdauermessungen sorgen für eine hohe Zuverlässigkeit der
Bauelemente. Das Anwendungszentrum Höchstfrequenztechnologien
konzentriert sich dabei auf drei Schwerpunkte: effiziente
Mikrowellen-Leistungsverstärker, die Erschließung des Frequenzbereiches
über 100 GHz sowie den Bereich der Diodenlaser.
Drei Themenschwerpunkte
Im Bereich der
energieeffizienten Leistungsverstärker werden unter anderem
Green-IT-Technologien zur Anwendungsreife gebracht. Basisstationen
machen schon heute den Hauptteil am Energieverbrauch in einem
Mobilfunknetz aus – allein in der Bundesrepublik lasten sie ein
Kraftwerk aus. Dieser Bedarf wird durch die künftig vorgesehenen
Modulationsverfahren mit höherer Datenrate noch weiter steigen, sofern
nicht ressourcenschonende Technologien zum Einsatz kommen. Daher
entwickelt das Ferdinand-Braun-Institut energieeffiziente
Mikrowellen-Leistungsverstärker für Basisstationen, die deutlich
verbesserte Wirkungsgrade erzielen und somit helfen, den
Energieverbrauch signifikant zu senken. Das FBH verfolgt dabei den
Ansatz, Signale so weit als möglich digital zu verstärken und erst
direkt vor der Antenne wieder als analoges Signal auszugeben.
Als zweiter Schwerpunkt soll der
Frequenzbereich zwischen 100 GHz und 300 GHz erschlossen werden, da er
für bildgebende Verfahren und die Sensorik hoch attraktiv ist. In diesem
Bereich ist eine hohe Auflösung und damit hohe Bildqualität möglich,
wie sie beispielsweise für anspruchsvolle Materialuntersuchungen
benötigt wird. Damit können Störstellen, etwa bei Rotorblättern von
Windrädern oder an Flugzeugen, nachgewiesen werden. Auch in der
Raumfahrt spielen derartige Präzisionsradaranlagen eine Rolle.
Im dritten Bereich, den
Halbleiterdiodenlasern mit hohen Leistungen und Wirkungsgraden, ist das
Ferdinand-Braun-Institut eine der weltweit führenden Einrichtungen.
Diese Kompetenz soll im Zentrum genutzt werden, um weitere
Applikationsfelder in Medizin, Displaytechnik und Materialbearbeitung zu
erschließen. Halbleiterdiodenlaser sind deutlich kompakter als
konventionelle Laser und erobern immer mehr Anwendungsbereiche. Vor
allem gepulste Laserquellen, die mit schneller Leistungselektronik
angesteuert werden, sind attraktiv für industrielle Anwender.
Pressekontakt:
Petra
Immerz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ferdinand-Braun-Institut,
Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik, Gustav-Kirchhoff-Straße 4,
12489 Berlin, Tel.: 030-6392 2626 www.fbh-berlin.de |