Pressemitteilung | WIAS | 01-02-2011

Das Herz der Mathematik schlägt ab sofort in Berlin

Die International Mathematical Union (IMU) hat ihren ersten ständigen Hauptsitz am 1. Februar in Berlin eröffnet. Das Sekretariat befindet sich jetzt in den Räumen des WIAS in der Nähe des Gendarmenmarktes.

Das Herz der Mathematik schlägt ab sofort in Berlin

Eröffnung des ständigen Sekretariats der International Mathematical Union: Prof. Martin Grötschel, Dr. Georg Schütte, Prof. Ingrid Daubechies, Dr. Knut Nevermann, Prof. Jürgen Sprekels (v.I.)|Foto: Kay Herschelmann

 

Die Weltvereinigung der Mathematiker hat ihren ersten ständigen Hauptsitz am 1. Februar in Berlin eröffnet. Das Sekretariat der International Mathematical Union (IMU) befindet sich jetzt in den Räumen des Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) in der Nähe des Gendarmenmarktes.

Erstmals richtet die IMU ein ständiges Sekretariat ein. Bisher war es mit dem jeweiligen Generalsekretär von Land zu Land gewandert. Berlin hatte sich gegen internationale Konkurrenten wie Toronto und Rio de Janeiro durchgesetzt.

IMU-Präsidentin Prof. Ingrid Daubechies von der Duke University (USA) zeigte sich von dem Standort begeistert: „Mit dem ständigen Sekretariat in Berlin hat die IMU erstmals eine dauerhafte Heimat gefunden. Ich bedanke mich bei der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Berlin für die großzügige Förderung, und ich bin sicher, dass die Einbettung des Sekretariats in die reiche mathematische Landschaft Berlins zu der professionellen Unterstützung ihrer Arbeit führen wird, die sich die IMU erhofft.“ Derzeitiger IMU-Generalsekretär ist Prof. Martin Grötschel von der Technischen Universität und dem Zuse-Institut Berlin, er wird das Büro als erster beziehen. Geleitet wird es vom stellvertretenden Direktor des WIAS Prof. Alexander Mielke.

Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), betonte bei der Eröffnung: „Die Mathematik trägt zur Lösung praktischer Probleme in immer größerem Umfang bei. Auch wenn Deutschland für einen intensiven Einsatz der Mathematik eine hervorragende Ausgangsposition hat, möchten wir uns nicht auf dem Status quo ausruhen, sondern den Dialog anstoßen, wohin sich Mathematik weiter entwickeln soll und wo der zukünftige gesellschaftliche Bedarf liegt. Ich schätze das lebendige Netzwerk der IMU als Garant dafür, dieses Potential der Mathematik zu erschließen. Deshalb unterstützen Bund und Land Berlin die IMU bei ihrer künftigen Arbeit in der Hauptstadt.“ Das BMBF und der Berliner Senat fördern das Büro der IMU je zur Hälfte mit einer halben Million Euro jährlich. Der Berliner Wissenschaftssenator prof. Jürgen Zöllner sagte: „Das Herz der Weltmathematik schlägt jetzt im Zentrum der Hauptstadt Deutschlands. Diese besondere Ehre ist für Berlin und seine Mathematik Auszeichnung, Ansporn und Verpflichtung zugleich.“

Die IMU unterstützt die internationale Zusammenarbeit in allen Bereichen der Mathematik. Sie organisiert alle vier Jahre den Internationalen Mathematiker-Kongress und verleiht Preise für herausragende mathematische Forschungsergebnisse, u.a. die Fields-Medaille, den „Nobel-Preis der Mathematik“. Die IMU schafft Strukturen in Entwicklungsländern zur Förderung mathematischer Talente. Nicht zuletzt arbeitet die IMU an einem positiven Image der Mathematik in der Öffentlichkeit und widmet sich der Verbesserung des Mathematikunterrichtes an Schulen und Universitäten.

Karl Ulrich Mayer, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, freut sich über den Erfolg des WIAS: „Die Leibniz-Gemeinschaft ist stolz auf das WIAS und gratuliert zu dem Erfolg. Ein besonderer Dank gebührt dem Bundesforschungsministerium und dem Berliner Senat, die das Büro unterstützen, ebenso wie der Einstein Stiftung und der Deutschen Mathematikervereinigung.“ Die erfolgreiche Berliner Bewerbung um das ständige Büro der Weltmathematikervereinigung beruhe wesentlich auf der hervorragenden Kooperation der Berliner Mathematik-Institutionen, die sich beispielsweise im DFG-Forschungszentrum MATHEON manifestiert. Das zeige einmal mehr, wie gut und eng Leibniz-Institute mit Hochschulen zusammenarbeiten.

Kontakt:

Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS)
Dr. Torsten Köhler
Mohrenstr. 39
10117 Berlin

Tel. 030 20372-582
Fax 030 2044975

E-Mail: torsten.koehler@wias-berlin.de

Weitere Informationen:

www.wias-berlin.de
www.mathunion.org