Pressemitteilung | MBI | 09-06-2010

Dicke Wände für kleine Teilchen

Im Max-Born-Institut wird derzeit ein Höchstfeldlaser- Experimentierraum für Forschungsarbeiten zur Laser- Teilchenbeschleunigung gebaut. Für diese Experimente benötigen die Wissenschaftler einen Raum mit dicken Spezialbetonwänden.

Dicke Wände für kleine Teilchen

Mit einem Spezialbohrgerät werden mehrere etwa 11 m tiefe Betonpfähle in den Boden gesetzt, um Fundamente sowie Betonwände und -würfel des Labors statisch in ihrer Last abzufangen.|Foto: A.R. Therkelsen

 

Im Max-Born-Institut wird derzeit ein Höchstfeldlaser- Experimentierraum für Forschungsarbeiten zur Laser- Teilchenbeschleunigung gebaut. Für diese Experimente benötigen die Wissenschaftler einen Raum mit dicken Spezialbetonwänden.
Unmittelbar neben der Baustelle, im abgeschirmten Reinraum des Laserlabors, wird gerade ein neuer 100 Terawatt Laser von der Firma Amplitude Technologies installiert. Damit werden die Wissenschaftler neue Experimente zur Laser-Teilchenbeschleunigung realisieren. Die Teilchen, z.B. Elektronen, Protonen oder Ionen, werden innerhalb weniger Millimeter in einer Vakuumapparatur beschleunigt, dem Experiment zugeführt und danach wieder abgebremst. Die Experimente dienen dazu, grundsätzliche Fragestellungen in der Laser-Plasmaphysik zu beantworten und neuartige Beschleunigungskonzepte zu untersuchen. Wie überall, wo mit beschleunigten Teilchen gearbeitet wird – z.B. bei BESSY und DESY, aber heute auch schon in vielen Krankenhäusern zur Tumortherapie – müssen die Versuchsanordnungen durch dicke Spezialbetonwände abgeschirmt werden. Die Arbeiten haben das Potenzial, eine neue Generation kompakter hochenergetischer Strahlungsquellen zu entwickeln und diese z.B. für bildgebende Untersuchungsverfahren einzusetzen.