Pressemitteilung | FMP | 13-07-2015

Dorothea Fiedler wird erste Direktorin im FVB

Ein aufgehender Stern am Forschungshimmel, schwärmte „Princeton Alumni Weekly“ über Dorothea Fiedler. An der bereits 1746 gegründeten US-Elite-Universität genoss sie den Ruf...

Dorothea Fiedler wird erste Direktorin im FVB

|Foto: privat

 

Ein aufgehender Stern am Forschungshimmel, schwärmte „Princeton Alumni Weekly“ über Dorothea Fiedler. An der bereits 1746 gegründeten US-Elite-Universität genoss sie den Ruf, als herausragende Wissenschaftlerin besonders wichtig für die Zukunft des Instituts zu sein. Sorry Princeton, aber der Stern strahlt künftig über Berlin. Dorothea Fiedler startet im Juli als Direktorin am Leibniz-Institut für Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch.

Für FMP-Direktor Volker Haucke geht mit der Berufung seiner neuen Kollegin ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. „Frau Fiedler ist eine der sehr wenigen Frauen innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft auf einem solchen Posten und eine herausragende Wissenschaftlerin, auf die wir uns am Institut besonders freuen“, sagt er. Neben der Entlastung durch die gemeinsame Leitung des FMP erhofft er sich Impulse durch ein ganz neues Forschungsfeld: „Bei Dorothea Fiedlers Arbeit geht es um kleine zuckerähnliche Moleküle, die im intrazellulären Energiestoffwechsel eine sehr große Rolle zu spielen scheinen und über die man bislang kaum etwas weiß.“

Aufgewachsen ist Dorothea Fiedler in Hamburg. Sie studierte anorganische Chemie an der Universität Würzburg und anschließend an der University of California in Berkeley, wo sie auch promovierte. Sie arbeitete bei Prof. Ken Raymond, einem Experten für anorganische Moleküle in organischen Systemen. Im Labor von Prof. Robert Bergmann stand Organometallchemie im Mittelpunkt. Schließlich überquerte Dorothea Fiedler die Bucht von San Francisco, um als Postdoc im Labor des Chemischen Biologen Prof. Kevan M. Shokat  an der UCSF weiterzuarbeiten. Hier erforschte sie Wege der Signaltransduktion in der Zelle und im Körper. Die Signalübertragung in biologischen Netzwerken ist hochkomplex. „Bis heute ist es unglaublich faszinierend für mich, dass Signalübertragung und Stoffwechsel in einer Körperzelle mit solch hoher Präzision ablaufen“, sagt sie. Sobald es hier zu Fehlern und Defekten kommt, entstehen zum Teil schwere Krankheiten. Ein wichtiges Ziel ihres Forschungsprogrammes ist es, die Mechanismen jener Signale aufzuklären, die zur Entstehung von Tumoren und zur Ansiedlung von Metastasen führen.

Seit August 2010 arbeitet Dorothea Fiedler an der Princeton University, dort erforscht sie die Regulierungsfunktion von anorganischen Phosphorverbindungen, die beim Krebswachstum eine wichtige Rolle spielen. Einen Schwerpunkt bildet eine weitere Gruppe von Botenstoffen in der Zelle, die sogenannten Inositol-Pyrophosphate. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Fettstoffwechselkrankheiten, starkem Übergewicht und Diabetes Typ 2. Bereits in Princeton hat Dorothea Fiedler mit ihrem Team neue Methoden entwickelt, um die Kaskaden der chemischen Reaktionen von  Inositol-Pyrophosphaten in einzelne Schritte zu zerlegen.

Dass Dorothea Fiedlers wissenschaftliche Arbeit große Aufmerksamkeit erregt, zeigt sich nicht zuletzt  in den Auszeichnungen. So erhielt sie 2013 einen der 15 Förder-Grants der renommierten Sidney Kimmel Foundation für Krebsforschung in Höhe von 200.000 US-Dollar. Dorothea Fiedlers Arbeiten demonstrieren, so die Jury,  hervorragende Innovationskraft und seien sehr vielversprechend. Handverlesen sind auch die nur sieben Stipendiaten der Rita Allen Foundation, in deren Reihen sich Nobelpreisträger und zahlreiche andere inzwischen hochdekorierte Wissenschaftler finden. Von der Rita Allen Foundation erhielt Dorothea Fiedler einen Grant in Höhe von 500.000 Dollar.  Ihr größter Grant in den USA war der NIH Director’s New Innovator Award mit 1.5 Millionen Dollar. Er entfällt nun wegen des Umzugs zurück nach Deutschland.

Am FMP will sie die erfolgreiche Arbeit fortsetzen. „Die vergangenen Jahre haben wir genutzt um die nötigen Techniken und Werkzeuge zu entwickeln. Jetzt geht es erst richtig los, und das FMP hat wirklich alles – tolle Kollegen und beste Infrastruktur –, was wir zum Durchstarten benötigen“, sagt die frisch ernannte FMP-Direktorin.