Pressemitteilung | IZW | 26-08-2019

Erfolgreiche Befruchtung von Eizellen des Nördlichen Breitmaulnashorns

Nachdem den beiden letzten überlebenden Weibchen des Nördlichen Breitmaulnashorns, Najin und Fatu, am 22. August in Kenia mit Erfolg zehn Eizellen entnommen werden konnten, gibt das internationale Team von Wissenschaftlern und Umweltschützern bekannt, dass sieben der zehn Eizellen (vier von Fatu und drei von Najin) erfolgreich zur Reife gebracht und künstlich befruchtet wurden.

Photo Ami Vitale

Die künstliche Befruchtung erfolgte durch eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) mit zuvor eingefrorenen Spermien von zwei Bullen der Nördlichen Breitmaulnashörner, Suni und Saut, am 25. August. Dies ist der nächste entscheidende Meilenstein, um hoffentlich lebensfähige Embryonen zu erzeugen, die eingefroren und dann später von einem Weibchen des Südlichen Breitmaulnashorns als Leihmutter ausgetragen werden sollen.

„Wir waren überrascht über die sehr hohe Reifungsquote. Eine solch hohe Zahl (vergleichbar mit den Ergebnissen für Eizellen von Pferden) erreichen wir bei Südlichen Breitmaulnashörnern in europäischen Zoos nicht“, berichtet Cesare Galli vom Labor Avantea in Cremona (Italien), der das Befruchtungsprojekt leitete. „Die Bearbeitung des Spermas von Saut erwies sich als sehr schwierig. Um drei lebende Spermien zu isolieren, die für die Eizellen von Najin erforderlich waren, mussten wir zwei Samenproben auftauen. Jetzt werden die befruchteten Eizellen inkubiert und wir müssen abwarten, ob sich lebensfähige Embryonen so weit entwickeln, dass sie für einen späteren Transfer in flüssigem Stickstoff konserviert werden können.“

Das internationale Forschungskonsortium zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns wird von Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) geleitet. Avantea ist für die Entwicklung der Eizellen und die Erzeugung lebensfähiger Embryonen zuständig. Weitere wichtige Projektpartner sind der Zoo Dvůr Králové, das Wildreservat Ol Pejeta (Kenia) und der Kenya Wildlife Service.

Am 10. September wird bekannt gegeben, ob sich möglicherweise Embryonen entwickelt haben.

Das Forschungsprogramm (BioRescue) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

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