Pressemitteilung | FBH | 08-03-2010

FBH stellt mehrere Neuentwicklungen auf der Laser Optics Berlin vor

Halbleiterlaser setzen sich im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Miniaturisierung, hohe Leistungen und hohe Effizienzen in immer mehr Laseranwendungen durch. Auch hier muss unbedingt noch eine Zeile mehr hin.

FBH stellt mehrere Neuentwicklungen auf der Laser Optics Berlin vor

Kompaktes Lasermodul für die Displaytechnologie|Copyright: FBH/schurian.com

 

Halbleiterlaser setzen sich im Hinblick auf

Zuverlässigkeit, Miniaturisierung, hohe Leistungen und hohe Effizienzen in

immer mehr Laseranwendungen durch. Branchen­treffpunkt und Leistungsschau ist

die Laser Optics Berlin, die vom 22. - 24. März 2010 unter dem Funkturm

stattfindet. Der begleitende Kongress steht für die enge Verzahnung von

Wissenschaft und Anwendung in der Laser-Optik-Branche.

An seinem Messestand

(Halle 18, Stand 404) wie auch auf dem Kongress stellt das

Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH)

verschiedene Neuentwicklungen vor:

Kompake Lasersysteme für

Displays

Auf dem Weg zum Laserfernsehen oder hin zu deutlich kleineren

Laserdisplays für Planetarien und Flugsimulatoren sind die Wissenschaftler am

FBH ein großes Stück vorangekommen: Das Aufbaukonzept eines hybriden Systems

wurde bei 488 Nanometern (nm), einer etablierten Wellenlänge für verschiedene

spektroskopische Anwendungen aber auch für Displays, erfolgreich demonstriert.

Mittels Frequenz­verdoppelung wird dabei infrarotes Laserlicht bei 976 nm über

einen nichtlinearen Kristall in blaues Licht umgewandelt – die Wellenlänge halbiert

sich dadurch auf 488 nm. Bislang brauchte dieses Konzept in etwa einen

Quadratmeter Laborfläche, nun wurde es auf die Größe einer Streichholzschachtel

miniaturisiert. Das Modul läuft temperatur- und wellenlängenstabil und ist ein

Demonstrator, der flexibel auf alle benötigten Wellenlängen übertragen werden

kann.

Bei der Miniaturisierung des

Laboraufbaus – das Modul misst nur ca. 25x10x50 mm – wird die Ausgangsleistung

von einem Watt konstant gehalten – der Experte spricht von rauscharmer

Dauerstrichleistung. Solche hybriden Diodenlasersysteme

sind aus unterschiedlichen Baugruppen aufgebaut, bei denen die hochpräzise Montage der

Mikrooptiken eine besondere Herausforderung darstellt. Die etwa erbsengroßen

Linsen müssen mit einer Genauigkeit von besser als ein Mikrometer (µm) justiert

werden. Das verlangt eine außerordentliche Präzision in „haarigen“

Größenordnungen, denn 1 µm entspricht in etwa einem Fünfzigstel des

Durchmessers eines menschlichen Haares. Ein zweiter kritischer Punkt ist das

thermische Management des Aufbaus. Der Kristall, der für die

Frequenzverdopplung und damit für die Umwandlung des Laserstrahls in sichtbares

Licht benötigt wird, arbeitet bei 50°C, der Laser jedoch bei Zimmertemperatur.

Beide Temperaturen müssen strikt voneinander getrennt werden: Der Laser darf

sich nicht erwärmen und die Temperatur des Kristalls muss auf 0,1°C genau

eingestellt werden, da schon kleinste Abweichungen zu Leistungseinbußen von

mehr als 50% führen würden. 

Im nächsten Schritt steht nun die

Übertragung des Konzepts auf Laser an, die blaues Licht bei einer Wellenlänge

von 460 nm und grünes Licht bei 530 nm emittieren – dies sind die für die

Displaytechnologie optimalen Wellenlängen. Die für den Aufbau benötigten

Pumplaser mit Wellenlängen von 920 nm für blaue bzw. 1060 nm für grüne Laser

wurden bereits entwickelt.

Pulspicker für ultrakurze Lichtimpulse

Eine weitere Neuentwicklung aus dem FBH

ist der Pulspicker, ein neuartiges Konzept, bei dem einzelne Pulse aus den

hochfrequenten Impulsfolgen eines Kurzpulslasers „herausgepickt“ werden können.

Lasersysteme mit Pulspickern können beispielsweise in der

Lasermaterialbearbeitung, bei biomedizinischen Untersuchungstechniken auf der

Basis der Fluoreszenzspektroskopie und der Laserentfernungsmessung eingesetzt werden.

Mit dem Pulspicker steht ein kompaktes Modul auf rein halbleitertechnologischer

Basis zur Verfügung, das ultrakurze Lichtimpulse kleiner als zehn Pikosekunden

mit nahezu beliebigen Folgefrequenzen vom Kilohertz- bis in den

100-Megahertz-Bereich bereitstellen kann. Das Konzept nutzt sowohl ein

maßgeschneidertes Design für die Lichtführung aus der Technologie für

Hochleistungsdiodenlaser als auch optimierte Hochfrequenz (HF)-Komponenten der

Galliumnitrid-Elektronik. Der Pulspicker vereint somit in idealer Weise

HF-Technologie und Elektronik mit der Entwicklung von

Hochleistungsdiodenlasern, beides sind Kernkompetenzen am

Ferdinand-Braun-Institut.

Hocheffiziente Diodenlaser mit extrem schmalem Spektrum

Das FBH

stellt auf der Laser Optics Berlin zudem hocheffiziente und leistungsstarke

Diodenlaser vor. So wurden DFB-Breitstreifen-Diodenlaser entwickelt, deren optische Leistung gegenüber den

leistungsstärksten bisher verfügbaren DFB-Lasern mehr als verdoppelt wurde.

Weltweit erstmalig  wurden aus einem 100 µm

breiten Laserstreifen Leistungen von mehr als 10 Watt in einem Spektralbereich

deutlich kleiner als ein Nanometer erzielt. Die Laser besitzen zugleich eine

hohe Konversionseffizienz: Der Anteil an elektrischer Energie, der in Licht

umgewandelt wird, beträgt bis zu 58 Prozent und liegt damit knapp unter dem

konventioneller Hochleistungsdiodenlaser, die jedoch typischerweise eine

deutlich größere spektrale Breite von 2 bis 3 nm haben. Die neuartigen

Diodenlaser sind eine kostengünstige Option für Laserstrahlquellen mit hoher

optischer Leistung und schmalem Spektrum. Sie erschließen

Anwendungsmöglichkeiten für neue Hochleistungslasersysteme, die

Wellenlängenmultiplex zur Verbesserung der Strahlqualität nutzen – dabei können

verschiedene Wellenlängen über ein wellen­längenselektives Element besser auf

einen Punkt überlagert werden, die Systeme werden leistungsfähiger. Eine

weitere Anwendungsmöglichkeit sind besonders effiziente Pumplaser mit einer

schmalen spektralen Linienbreite. Pumplaser werden als Anregungs­laser von Faser- und

Festkörperlasern beispielsweise in der Materialbearbeitung benötigt.

Gerne schicken wir Ihnen die zugehörigen Pressefotos zu. Weitere Pressebilder finden Sie hier zum Download: http://www.fbh-berlin.de/presse/bilderservice.

Bitte beachten Sie das Copyright.

DFB-Laser

 Hocheffiziente und extrem schmalbandige DFB-Laser aus dem FBH.
Copyright: FBH/schurian.com

Pulspicker

 

 

 

Pulspicker zur präzisen Selektion einzelner Laserimpulse.
Copyright: FBH/Immerz

 

 

 

 

 

 

Kontakt:

Petra Immerz, E-Mail
Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik
Gustav-Kirchhoff-Straße 4, 12489 Berlin, Tel.: (030) 6392-2626