Pressemitteilung | IGB, IZW | 01-09-2022

Fotowettbewerb „Lebendige Nacht“

Die Nacht ist zum Schlafen da? Nicht für alle Lebewesen: Über die Hälfte aller Tiere ist während der Dämmerung oder in der Nacht aktiv.

Dieser Lindenschwärmer zeigt, wie faszinierend und schön Nachtfalter sein können. | Foto: Ian Lindsay auf Pixabay

Das Forschungsteam zur Lichtverschmutzung vom IGB, der Verein StadtNatur und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) laden zum Fotowettbewerb „Lebendige Nacht“ ein, um auf diese faszinierende Vielfalt aufmerksam zu machen und ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig der Schutz von Nachtlandschaften ist. Fotografieren Sie nacht- und dämmerungsaktive Arten, finden Sie künstliche Lichtquellen und gewinnen Sie tolle Preise. Alle Informationen unter www.stadtwildtiere.de. Der Teilnahmezeitraum ist der 1. bis 30. September 2022.

Mit dieser Aktion wollen wir auf die dunkle, meist unbemerkte Hälfte des Tages, ihre Bedeutung und die Schönheit ihrer Lebewesen aufmerksam machen“, sagt Franz Hölker, der am IGB die Projekte zur Erforschung der Lichtverschmutzung leitet.

Über die Hälfte der Tiere macht die Nacht zum Tag

Ob Fledermaus, Dachs, Igel oder einer der wunderschönen Nachtfalter – die dunkle Hälfte des Tages hat einige spannende Tiere zu bieten. Darunter sind Arten, die wir nur selten entdecken können, wie Eulen oder Sieben- und Gartenschläfer. Aber auch Lebewesen, an denen wir oft achtlos vorbeigehen. Mehr als die Hälfte aller Tierarten sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Da wir Menschen überwiegend am Tag aktiv sind, entgeht uns so ein faszinierender Teil der biologischen Vielfalt. Kaum jemandem ist bewusst, dass viele nächtliche Insekten einen großen Anteil der Bestäubung unserer Nahrungsmittel und seltenen Pflanzen erledigen.

Der Verlust der Nacht

Der Lebensraum dieser Tiere –die Nacht, oder genauer die dunkle Nacht – ist ein bedrohtes und weltweit immer selteneres Gut. Durch immer mehr künstliche Beleuchtung verschwindet die natürliche Dunkelheit und das bringt einige Organismen in Schwierigkeiten. Zu viel künstliches Licht in der Atmosphäre, die sogenannte Lichtverschmutzung wirkt sich negativ auf Tiere, Pflanzen und auch auf uns Menschen aus. Viele Studien weisen darauf hin, dass Lichtverschmutzung Krebskrankheiten und psychische Erkrankungen fördern kann. Neben der intensiven Landwirtschaft und Pestiziden trägt sie zum Insektensterben bei. Sogar Pflanzen brauchen den Wechsel von Licht und Dunkelheit: Stadtbäume, die künstlichem Licht ausgesetzt sind, bilden im Frühling zu früh Blätter und werfen sie im Herbst zu spät ab. Dies kostet viel Energie und schadet so den Bäumen langfristig.

Alles rund um den Fotowettbewerb

Schnappen Sie sich eine Kamera und entdecken Sie die Nacht: Dämmerungs- und nachtaktive Tiere sind gar nicht so leicht zu fotografieren, doch wer es schafft, kann tolle Preise gewinnen. Die Preise werden in zwei Kategorien verliehen. In der Kategorie Jurypreis entscheidet eine Fachjury über das beste Bild. Für die Kategorie Publikumspreis können vom 15. bis 30. Oktober 2022 alle für ihr Lieblingsbild abstimmen und wählen damit die Gewinner*innen. Also: Wecker stellen und los geht’s! Alle Infos gibt es unter www.stadtwildtiere.de

Was können Sie sonst noch tun?

Helfen Sie, die Lichtverschmutzung einzudämmen: Schalten Sie alle Leuchten aus, die nicht unbedingt nötig sind. Verzichten Sie auf künstliche Beleuchtung im Garten, am Haus oder auf dem Balkon. Mit diesem kleinen Schritt, der außerdem Energie spart, helfen Sie vielen Tieren und Pflanzen und so dem gesamten Ökosystem. Jede abgeschaltete Lichtquelle zählt!

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Teilnahmebedingungen Fotowettbewerb:

Melden Sie Ihre Tierbeobachtung mit Foto. Erfassen Sie künstliche Lichtquellen in der Nähe (siehe Meldeformular) und setzen Sie einen Haken bei „ich möchte am Fotowettbewerb «Lebendige Nacht» teilnehmen“. Alles dazu findet ihr auf dieser Webseite > 

Alle Bilder von dämmerungs- und nachtaktiven Arten aus ganz Deutschland, die zwischen dem 1. und dem 30. September 2022 aufgenommen und auf der Meldeplattform hochgeladen werden, können am Fotowettbewerb teilnehmen. 

In zwei Kategorien werden Preise verliehen: In der Kategorie Jurypreis entscheidet eine Fachjury über das beste Bild. Für die Kategorie Publikumspreis können vom 15. bis 30. Oktober alle Nutzer*innen der Plattform für ihr Lieblingsbild abstimmen und wählen damit die Gewinner. Die Abstimmung der Jury erfolgt ebenfalls in diesem Zeitraum.

Die Jury setzt sich wie folgt zusammen:

In jeder der beiden Kategorien (Jury, Publikum) gibt es folgende Preise zu gewinnen:

1. Platz: Fernglas (Stickstoff gefüllt). 2.- 6. Platz: „Der Kosmos-Tierführer“. 7. - 10. Platz: Kosmos-Sternführer. 11.- 25. Platz: Tragetasche, Notizbuch und unser durch und durch schwarzer „lebendige Nacht“ Bleistift.

 

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischrei
Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme
Dr. Sarah Kiefer
Tel. 030 64181-683
E-Mail sarah.kieferigb-berlin.de

Dr. Sophie Kimmig
Tel. 030 64181-514
E-Mail sophia.kimmigigb-berlin.de