Pressemitteilung | FVB | 27-09-2018

FVB jubelt: Drei seiner Institute an vier Exzellensclustern beteiligt

Berlin University Alliance und Forschungsverbund Berlin

Mit dem Exzellenzcluster MATH+ entsteht ein institutionen- und disziplinübergreifendes Forschungszentrum. Das WIAS leistet Beiträge u.a. im Bereich Materialien-Licht-Bauteile – hier: Vorarbeiten zur Simulation der Temperaturverteilung und Stromdichte einer Organischen Leuchtdiode (OLED). | Avv. WIAS

Insgesamt sieben Exzellenzcluster sind von der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin im Forschungswettbewerb Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder eingeworben worden. Die interdisziplinären Forschungsvorhaben werden von 2019 an für sieben Jahre jeweils mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert, wie am 27. September in Bonn bekannt gegeben wurde. Eine Verlängerung der Förderung um weitere sieben Jahre ist auf Basis eines Fortsetzungsantrages möglich.

Der Forschungsverbund Berlin (FVB) jubelt: Alle Exzellenzcluster-Anträge, an denen FVB-Institute beteiligt sind, waren erfolgreich. Hierzu zählen:

  • MATH+
    Wie Berliner Mathematik die Zukunft gestaltet

Mit dem Forschungszentrum der Berliner Mathematik MATH+ entsteht ein institutionen- und disziplinübergreifender Exzellenzcluster, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Ansätze in der anwendungsorientierten Mathematik erforschen und weiterentwickeln wollen. Im Fokus stehen mathematische Grundlagen zur Nutzung immer größerer Datenmengen in den Lebens- und Materialwissenschaften, der Energie- und Netzwerkforschung oder den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, neben wissenschaftlichen Fortschritten auch technologische Innovationen und ein umfassendes Verständnis sozialer Prozesse zu forcieren. MATH+ schreibt die Erfolgsgeschichten des renommierten Forschungszentrums MATHEON und der Berlin Mathematical School fort, die seit 2006 durch die Exzellenzinitiative gefördert wird.

Antragstellende Hochschulen: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin
FVB-Beteiligung: Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) - Prof. Dr. Michael Hintermüller, WIAS-Direktor, ist einer der drei Sprecher

  • NeuroCure
    Neue Perspektiven in der Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen

Der neurowissenschaftliche Exzellenzcluster NeuroCure wird bereits seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der Charité – Universitätsmedizin Berlin gefördert und kann nun seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Die Erforschung von neurologischen sowie psychiatrischen Krankheitsmechanismen und die Übertragung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in klinisches Handeln, kurz: Translation, stehen im Zentrum des interdisziplinären und internationalen Konsortiums. NeuroCure wird sich in Zukunft mit Projekten aus dem gesamten Lebensbereich – von der embryonalen Entwicklung bis ins hohe Alter – beschäftigen und neue innovative Module etablieren, die den Translationsprozess beschleunigen.

Antragstellende Hochschulen: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin
FVB-Beteiligung: Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

  • Science of Intelligence (SCIoI)
    Intelligenz verstehen lernen

Im Mittelpunkt von Science of Intelligence steht ein besseres Verständnis von Intelligenz in all ihren Facetten: Welche fundamentalen Gesetze und Prinzipien liegen unterschiedlichen Formen von Intelligenz zugrunde – sei es künstliche, individuelle oder kollektive Intelligenz? Ihre Forschungsergebnisse wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen – von der Psychologie über Robotik, Informatik bis hin zur Philosophie und Verhaltensforschung – nutzen, um neue intelligente Technologien zu schaffen. Die methodische Strategie des Clusters ist dabei ein neuartiger Ansatz in der Intelligenzforschung, bei dem sämtliche Erkenntnisse, Methoden, Konzepte und Theorien in technologische Artefakte einfließen müssen, beispielsweise Roboter oder Computerprogramme. Diese Artefakte dienen als gemeinsame „Sprache”, die einen wissenschaftlichen Austausch über disziplinäre Grenzen hinweg ermöglichen soll.

Antragstellende Hochschulen: Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin
FVB-Beteiligung: Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)

  • Unifying Systems in Catalysis (UniSysCat)
    Katalyse-Netzwerke verstehen und nutzen lernen

Mehr als 85 Prozent aller Produkte kommen im Laufe der Produktion in Kontakt mit einem Katalysator. Katalyseforschung gilt daher nicht nur als eines der wichtigsten Forschungsgebiete in der Chemie, sie ist auch der wesentliche Treiber für die „grüne Chemie“, die auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzt. Der Exzellenzcluster UniSysCat wird hier eine Schlüsselposition in Deutschland einnehmen und kann dabei auf zehn Jahre hervorragende Arbeit von UniCat aufbauen, dem Vorgängercluster aus der Exzellenzinitiative. Einzelne katalytische Reaktionen sind bereits gut erforscht. Jetzt geht es darum, Reaktionsnetzwerke in der chemischen und biologischen Katalyse in Raum und Zeit zu entschlüsseln, damit diese dann kontrolliert und vor allem auch simuliert werden können. Welche Schlüsselparameter ermöglichen und steuern chemokatalytische und biokatalytische Netzwerke? Wie können chemische und/oder biologische Prozesse gekoppelt werden, um katalytische Systeme mit neuen Funktionen zu schaffen? Das sind die zentralen Forschungsfragen von UniSysCat.

Antragstellende Hochschule: Technische Universität Berlin
FVB-Beteiligung: Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Weiterhin ist Prof. Dr. Jens Krause vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) als Externer am erfolgreichen Cluster-Antrag "Collective Behaviour" der Universität Konstanz beteiligt.