Pressemitteilung | IZW | 10-11-2010

Hoffnung für Borneos bedrohte Artenvielfalt

Um dem weltweite Artensterben entgegenzutreten, haben Vertreter des Rhino and Forest Fund e.V. (RFF) und der lokalen Forstbehörde in Sabah / Malaysia ein großangelegtes Wiederauf­forstungsprogramm besiegelt.

Hoffnung für Borneos bedrohte Artenvielfalt

 

Um dem weltweite Artensterben entgegenzutreten, haben Vertreter des Rhino and Forest Fund e.V. (RFF) und der lokalen Forstbehörde in Sabah / Malaysia ein großangelegtes Wiederauf­forstungsprogramm besiegelt.

Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt auf Borneo ist durch die Zerstörung der Wälder und die Verinselung ihres Lebensraums bedroht. Um das Aussterben hoch bedrohter Säugetierarten, wie dem Sabah Nashorn, dem bornesischen Nebelparder oder dem Orang Utan zu verhindern, ist es notwendig, degradierte und isolierte Waldgebiete wieder zu renaturieren und zu verbinden. Am Montag, dem 8. November 2010 wurde ein als historisch gewertetes Abkommen zwischen der lokalen Forstbehörde in Sabah und dem in Deutschland ansässigen Rhino and Forest Fund e.V. unterzeichnet. Hiermit erfolgte der Startschuss für ein langfristig angelegtes Wieder­aufforstungsprojekt, mit dessen Umsetzung bereits im Januar 2011 begonnen wird. In dem Abkommen sagt die Regierung von Sabah u.a. zu, das Tabin Wildtierreservat und die außerhalb des Reservats geplanten Aufforstungen langfristig vor jeglicher Umwandlung, Verkleinerung oder Holzeinschlag zu schützen.

Teile Tabins bestehen noch aus unberührtem Regenwald, der zu den ältesten und artenreichsten Lebensräumen der Welt zählt. Das Reservat ist durch Abholzungen in der Vergangenheit schwer geschädigt worden. Das Gebiet ist von Palmölplantagen eingeschlossen, wodurch auch die Wanderbewegungen großer Säugetiere verhindert werden. Das Wiederaufforstungsprojekt des RFF zielt darauf ab, das ursprüngliche Ökosystem in den geschädigten Gebiete wieder herzustellen und Tabin durch die Etablierung von Waldkorridoren aus seiner Isolation zu befreien.

Das Abkommen wurde im Rahmen der "Internationalen Konferenz zu Wäldern und Klimawandel" in Kota Kinabalu, der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaats Sabah, unterzeichnet. Datuk Sam Mannan, Direktor der Forstbehörde von Sabah, sagte auf der Konferenz: "Wälder sind wichtig für das Klima und die enorme Biodiversität in Sabah. Sie sind für das Wohlergehen der Menschen von fundamentaler Bedeutung und müssen daher geschützt und wieder aufgeforstet werden."

Der RFF möchte mit seinem Aufforstungprogramm einen Beitrag zum Artenschutz leisten und speziell das fast ausgestorbene Sabah Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis harrisoni), eine Unterart des Sumatra Nashorns vor dem Aussterben bewahren. Die Organisation wird wissenschaftlich von dem Berliner Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und finanziell von dem Zoo Leipzig unterstützt.
"Das charismatische Sabah Nashorn ist eine,Flagschiffart' für die artenreichen Tieflandregenwälder Borneos. Die Unterzeichnung des Abkommens stellt einen Durchbruch für den effektiven Schutz des hoch bedrohten Nashorns und seines natürlichen Lebensraums dar", so Dr. Petra Kretzschmar, Mitgründerin des RFF.

Mitgründer Robert Risch fügt hinzu:
"Unser Wiederaufforstungsprojekt wird die herausragenden Anstrengungen Sabahs unterstützen, seine außerordentlich reiche Artenvielfalt für künftige Generationen zu bewahren. Sabah ist ein ,Hotspot' der Biodiversität von weltweiter Bedeutung. Wenn in Sabah Arten aussterben, dann wird der ganze Planet ärmer. Es braucht globales Bewusstsein, Zusammenarbeit und Taten auf internationaler Ebene, um das weltweite Artensterben zu stoppen.

Pressekontakt:

Steven Seet: +49 (0)30 - 5168108
Philippe Saner: +41-765818188
Robert Risch: +60 - 168450853

www.izw-berlin.de