Pressemitteilung | MBI | 10-12-2010

Innovationspreis Berlin Brandenburg für MBI und Adlershofer Firma

Gemeinsam mit dem Unternehmen IfG – Institute for Scientific Instruments GmbH wurde das MBI für die Entwicklung einer lasergetriebenen Röntgenplasmaquelle mit dem Innovationspreis 2010 ausgezeichnet.

Innovationspreis Berlin Brandenburg für MBI und Adlershofer Firma

Verleihung des Innovationspreises Berlin-Brandenburg am 10. Dezember 2010.| Photo: PUBLICIS Berlin GmbH

Das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) und das Unternehmen IfG - Institute for Scientific Instruments GmbH wurden für die gemeinsame Entwicklung einer lasergetriebenen Röntgenplasmaquelle mit dem Innovationspreis Berlin-Brandburg 2010 ausgezeichnet.

 

Mit dem Preis würdigte die Jury das hohe Innovationspotenzial des Produktes, welches Röntgenimpulse mit etwa 100 Femtosekunden Dauer (1 Femtosekunde entspricht 1 Milliardstel einer Millionstel Sekunde) erzeugt und Experimente im Tabletop-Maßstab ermöglicht, die sonst nur an Großgeräten wie Synchrotrons oder freien Elektronenlasern möglich sind.  „Der Erfolg ist das Ergebnis des engen Austauschs und der intensiven Zusammenarbeit von Grundlagenforschern und Ingenieuren am Standort Berlin-Adlershof“ betonten Prof. Norbert Langhoff (IfG) und Prof. Thomas Elsässer (MBI).

Bewegungen von Molekülen oder Atomschichten vollziehen sich extrem schnell auf unvorstellbar kleinem Raum. Um solche Prozesse zu verstehen, braucht man eine „Kamera“, die eine ultraschnelle Folge von Schnappschüssen des Systems erzeugt und damit seine momentane Struktur abbildet. Die ausgezeichnete Femtosekunden-Röntgenplasmaquelle macht dies möglich. Dabei werden Röntgenimpulse durch das Beschießen eines Metalltargets mit ultrakurzen, ultrastarken Laserimpulsen erzeugt. Der zu untersuchende Prozess wird mit einem ultrakurzen Lichtimpuls gestartet und der Röntgenimpuls zu einer bestimmten Verzögerungszeit an der angeregten Probe gebeugt. Durch Variation der Verzögerungszeit im Experiment entsteht eine Abfolge von Schnappschüssen, das „Röntgen-Movie“.

Die Technologie ist international konkurrenzlos und hat entscheidend zur führenden Stellung des MBI in der zeitaufgelösten Strukturforschung beigetragen. Neue Anwendungsfelder sind Materialforschung, Nanotechnologie, Chemie und Pharmazie. Das Gerät wurde bisher vier Mal realisiert, es gibt weitere Verkaufsverhandlungen. Der erzielte Umsatz beläuft sich auf ca. 2 Millionen Euro.

 

Weitere Informationen:

Kontakt: Prof. Dr. Thomas Elsässer, Tel +4930 6392 1401
Prof. Dr. Norbert Langhoff, IfG, Tel +4930 6392 6500