Am Montag (21.12.2015)
erreichte das NABU-Wildtiertelefon die Nachricht über den Fund eines toten
Bibers im Schlosspark Königs-Wusterhausen nahe Berlin-Schönefeld. Das Tier sei
äußerlich unversehrt, berichteten die Finder, eine ortsansässige Jägerfamilie.
Der tote Biber wurde im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und
Wildtierforschung (IZW) untersucht.
Neben routinemäßigen pathologischen
Untersuchungen wurden auch die Trommelfelle des Bibers genauer untersucht, da
die Finder mitgeteilt hatten, dass Kinder Silvesterböller zwischen die auf dem
Wasser schwimmenden Stockenten warfen. „Der gefundene Biber ist ein etwa sechs
Monate altes weibliches Jungtier. Es wies beidseits zerstörte, gerissene
Trommelfelle auf. Leber und Gehirn zeigten eine schockbedingte Stauung der
Blutgefäße. Die Todesursache ist Ertrinken, da sich in der Lunge und im Magen
viel Wasser befanden“, berichtet Gudrun Wibbelt, Veterinär-Pathologin und Wissenschaftlerin
am IZW.
Aufgrund des
pathologischen Befundes zeichnet sich für Gudrun Wibbelt ein klares Bild ab.
„Das Jungtier muss einer enormen Druckwelle ausgesetzt worden sein. Diese
führte zu einem Schock. Da sich die junge Biberin zur Zeit des Zwischenfalls im
Wasser befand, ist sie ertrunken. Es ist hochwahrscheinlich, dass ein
Silvesterböller die Druckwelle ausgelöst hat". Carmen Baden,
Pressesprecherin des NABU-Berlin, ergänzt: "Dieser Fall soll zum
Nachdenken anregen, welche tragische Wirkung ein „lustiges Böllerwerfen“ haben
kann – nicht nur auf Haustiere, sondern vor allem auch auf Wildtiere".
Kontakt:
Dr. Gudrun Wibbelt,
Veterinär-Pathologien & Wissenschaftlerin; IZW, wibbeltizw-berlin.de;
030 51 68 211
Steven Seet,
Pressesprecher des IZW, 0177 857 26 73; seetizw-berlin.de
Carmen Baden, NABU Berlin,
Presse, PresseNABU-Berlin.de, 030 98 608 37 - 18