Pressemitteilung | FMP | 09-10-2003

Kooperation mit dem Chemie-Nobelpreisträger

Peter Agre arbeitet mit Wissenschaftlern des Berliner Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) zusammen


Die Nachwuchsgruppe Biophysik am Berliner Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) hat mit dem diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger Peter Agre bereits mehrfach kooperiert. Daraus entstanden Publikationen in den Proceedings of the National Academy of Sciences und im Journal of Biological Chemistry.


Koautor beider Publikationen war Privatdozent und Heisenberg-Stipendiat Dr. Peter Pohl. Er leitet die Nachwuchsgruppe Biophysik am FMP. Zusammen mit Peter Agre haben die Berliner Wissenschaftler Wasserkanäle in Zellmembranen untersucht. Studienobjekt war unter anderem der so genannte Aquaporin-1-Wasserkanal aus Blutzellen und der Niere.


Walter Rosenthal, Direktor des FMP, freut sich für Peter Agre: "Der Nobelpreis ist hoch verdient. Ausgehend von dem Nachweis eines besonderen Oberflächenmerkmals auf den roten Blutkörperchen einer Patientin hat Peter Agre eine völlig neue Eiweißfamilie - Wasserkanäle oder Aquaporine - entdeckt und ihre Struktur und Funktion aufgeklärt." Im gesamten Tier- und Pflanzenreich spielen Wasserkanäle eine wichtige Rolle beim Wassertransport. "Peter Agre hat ein neues Kapitel der biologischen Forschung aufgeschlagen und es konsequent und erfolgreich bearbeitet", sagt Rosenthal.


"Die Wasserkanäle der Zellen spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Organismen", erläutert Enno Klußmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU und Gruppenleiter am FMP. Gemeinsam mit Peter Agre erforscht er einen weiteren Wasserkanal, das Aquaporin 2. Aquaporin-2 sorgt in der Niere des Menschen für einen geregelten Wasserhaushalt. Aquaporine - so Klußmann - seien auch interessante Zielstrukturen für neuartige Arzneimittel, die auf molekularer Ebene ansetzen. Solche Strukturen zu finden, gehört zu den Hauptforschungsgebieten des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie in Berlin-Buch.

Ansprechpartner:
Dr. Björn Maul, 030 / 94793-102, Email