Pressemitteilung | IKZ | 05-12-2005

Kristallzüchter erhalten exzellente Noten

 

Das Berliner Institut für Kristallzüchtung ist vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft zur Weiterförderung durch Bund und Länder empfohlen worden

Der Leibniz-Senat hat das Institut für Kristallzüchtung in Berlin (IKZ) zur weiteren Förderung empfohlen. Dies ist das Ergebnis einer großen Begutachtung durch unabhängige Wissenschaftler, der sich alle Leibniz-Institute regelmäßig unterziehen müssen. Von ihr hängt ab, ob die Institute in der Leibniz-Gemeinschaft verbleiben können oder ob die Bund-Länder-Förderung eingestellt wird. Die Wissenschaftler des IKZ erhielten von den Gutachtern viel Lob: Die Kristallzüchtung werde mit einem technologischem Anspruch und in industrienahen Dimensionen betrieben, wie es derzeit von keinem Universitätsinstitut in Deutschland geleistet werden könne. Die Qualität der Forschung des IKZ beurteilten die Experten als "gut" bis "sehr gut". In einigen Bereichen habe das IKZ eine weltweite Spitzenstellung erworben, so etwa in der Kristallzüchtung von Halbleitern und anorganischen Dielektrika.


Der Direktor des IKZ, Prof. Dr. Roberto Fornari ist mit dem Votum der Gutachter außerordentlich zufrieden: "Ich bin stolz und glücklich", sagt Fornari, der vor zwei Jahren sein Amt antrat. Nach Einschätzung des Leibniz-Senats ist sein Institut "ein national und international anerkanntes Kompetenzzentrum für alle naturwissenschaftlichen und technischen Fragen, die die Züchtung und das Wachstum von Volumenkristallen betreffen." Das IKZ übt dem Urteil der Evaluierungskommission zufolge "eine wichtige Funktion zwischen universitärer Grundlagenforschung und industrieller Forschung auf dem Gebiet der Kristallzüchtung aus."

Roberto Fornari hat am IKZ bereits viel bewegt. Er gab dem Institut eine neue Struktur mit zwei übergeordneten Kompetenzfeldern und fünf Querschnittsgruppen. "Jedes Thema, das wir bearbeiten, wird von einer interdisziplinären Truppe entwickelt. Kristallzüchter spielen natürlich die größte Rolle, aber das Wachstum muss von verschiedenen Kompetenzen unterstützt werden. So sind in jedem Thema auch Kollegen von der Numerischen Modellierung sowie der Anlagentechnik, Charakterisierung und Materialbearbeitung eingeschlossen", erläutert Fornari. Er selbst leitet das Kompetenzfeld "Kristalline Schichten und Nanostrukturen". Auch hier erfuhr er durch die Gutachter Bestätigung. "Die vom Direktor aufgezeigten neuen Themenfelder sind vielversprechend", heißt es in dem Bericht. Fornari sieht das auch als Ansporn: "Wir wollen uns weiter intensiv darum kümmern."


Konsequent hat der Institutsdirektor auch darauf geachtet, das IKZ zu verjüngen. Die Zahl der Doktoranden hat sich nahezu verdoppelt, von 5 auf 9, ebenso stieg der Frauenanteil im wissenschaftlichen Personal von 5 auf nunmehr 10 Mitarbeiterinnen (gesamtes wissenschaftliches Personal heute: 46). "Bei den Neubesetzungen habe ich natürlich jungen und hochmotivierten Wissenschaftler Priorität gegeben", berichtet Fornari. So sank das Durchschnittsalter insgesamt von 51 auf 49 Jahre, das der Projektwissenschaftler von 48 auf 44 Jahre.