In vielen unserer Autos und Handys sind längst Komponenten verbaut, die auf Spintronik basieren. Spintronik bedeutet, dass nicht nur die elektrische Ladung als Informationsspeicher herangezogen wird, sondern auch der Elektronenspin – also der Eigendrehimpuls bzw. das magnetische Moment eines Elektrons.
Acht Physikerinnen und Physiker haben nun die Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten, um in der Forschergruppe „Chiral Phonons for Spintronics“ (ChiPS) zu untersuchen, wie die Spintronik zusätzlich an atomare Schwingungen, die sogenannten Phononen, angekoppelt werden kann. Eine Schlüsselrolle spielen dabei „chirale“ Phononen, also einfach gesprochen Atome, die einen links- oder rechtshändigen Drehimpuls haben.
Im Bereich der theoretischen Physik trägt Frau Prof. Sangeeta Sharma als Projektleiterin zu dem Forschungsprogramm bei. Mit ihrer Gruppe am Max-Born-Institut wird Sharma das Wechselspiel zwischen chiralen Phononen und der Dynamik der Elektronenspins auf der Femtosekunden Zeitskala untersuchen. So wird sie studieren, wie chirale Phononen durch Laserpulse kontrolliert erzeugt und zur Manipulation der Magnetisierung eines Materials genutzt werden können. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Sprecheruniversität Konstanz arbeiten in ChiPS Forschende aus Aachen, Augsburg, Berlin und Garching zusammen.
Die DFG gab am 31. März 2025 bekannt, dass sie die Forschergruppe „Chiral Phonons for Spintronics“ über die nächsten vier Jahre mit einer Fördersumme von rund 3,2 Millionen Euro fördern wird.