Die Kooperation stützt sich auf innovative Vernetzungs- und Informationsveranstaltungen sowie Mentorinnen-Programme, um aufstrebenden Talenten die Vielzahl an akademischen und nichtakademischen Karriereoptionen aufzuzeigen und sie bei der (Neu-)Gestaltung der Karrierewege zu begleiten. Mit einer Podiumsdiskussion und der Bekanntmachung der ersten Runde des Mentorinnen-Programms wurde am 23. März 2023 in der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin der Auftakt der Kooperation besiegelt.
Die Veranstaltung mit dem Titel „A Wake-Up Call: Cross-Sectoral Diversity and Board Room Equality“ war ein Weckruf für mehr Diversität. Nach dem Grußwort des Präsidenten der ESMT, Prof. Jörg Rocholl, umrissen die Organisatorinnen Dr. Nicole Shea (Perrett Laver) und Dr. Anja Sommerfeld (BR50) die disziplinübergreifenden Ansätze ihrer Institutionen. Mit Mentoring und nachhaltigen (wissenschaftlichen) Kooperationen möchten diese zu einer diverseren Führungskultur beitragen, die aufgrund vielfältiger Perspektiven besonders stark sein kann, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Nicht nur bei Geschlecht, Alter und Herkunft sollten Führungsetagen vielfältig sein, sondern auch beim beruflichen Hintergrund ihrer Führungskräfte.
Das von Shea und Sommerfeld gemeinsam mit einer Taskforce konzipierte Mentorinnen-Programm unterstützt in der Pilotphase erfahrene und ambitionierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftsmanagerinnen auf ihrem Karriereweg. Neben Karrierewegen im eigenen Berufsfeld werden mit gezielten Workshops, Trainings und Mentorenschaften auch Optionen in anderen Bereichen, wie dem wissenschaftsnahen, privatwirtschaftlichen und öffentlichen, aufgezeigt. Indem Frauen aus verschiedenen Berufsgruppen und mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen zusammengebracht werden, wird deren Blick über den eigenen Tellerrand hinaus geschärft.
Highlight der Veranstaltung war die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion: mit Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und Vorstandsvorsitzende von BR50, Ole Bækhøj, Intendant des Pierre-Boulez-Saal, Prof. Sabine Kunst, Vorstandsvorsitzende der Joachim-Herz-Stiftung und ehemalige Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Maike Sander, Wissenschaftliche Direktorin des Max Delbrück Center, und dem Moderator Alexander S. Wolf, Gründer der Stiftung AusserGewöhnlich Berlin. Von persönlichen Erfahrungen beeinflusst machte sich das Panel dafür stark, dass sich Einrichtungen im Rahmen ihrer Einstellungsprozesse die Zeit nehmen sollten, nicht nur die auf den ersten Blick vielversprechendsten Kandidat*innen, sondern einen größeren und damit diverseren Pool einzuladen. Gleichzeitig müssten Gehälter und deren Verteilung regelmäßig evaluiert und transparent gestaltet sowie Netzwerke geschaffen und gezielte Mentorenschaften entwickelt werden. Grundsätzlich seien ein Kulturwandel und Systemänderungen ausschlaggebend, um gleichberechtigte und geteilte Führungspositionen zu realisieren. Es ginge darum, Verantwortlichkeiten und Arbeitslast aufzuteilen sowie eine gesunde Work-Life-Balance zu schaffen. Dann stünde der Diversität in Führungsetagen nichts mehr im Wege.
Text: Dr. Anja Sommerfeld & Dr. Nicole Shea
Informationen zum Mentorinnen-Programm unter
https://www.br50.org/en/br50/news?opennews=923