Pressemitteilung | IGB | 23-05-2007

Seen im Klimastress

 

Tag der offenen Tür am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Neuglobsow am Stechlinsee Sind die Klimaveränderungen eine Gefahr für die Güte und den Wasserhaushalt unserer Seen? Müssen wir Angst vor bereits eingewanderten tropischen Blaualgen haben? Kommen Treibhausgase auch aus unseren Seen? Diese und andere Fragen werden Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) am 9. Juni in Stechlin / Neuglobsow bei einem Tag der offenen Tür beantworten.

Der Institutsteil mit Sitz in Neuglobsow liegt idyllisch am Stechlinsee rund eineinhalb Autostunden von Berlin entfernt. Dort arbeitet die Abteilung Limnologie Geschichteter Seen und erforscht beispielsweise die Artenzusammensetzung von Fischen bis zu Bakterien in den hiesigen Seen. Erst kürzlich haben Wissenschaftler unter Federführung des IGB nachgewiesen, dass tropische Cyanobakterien (Blaualgen) schon bis in die norddeutschen Seen vorgedrungen sind. Die Freisetzung von Treibhausgasen wie Methan oder Kohlendioxid wird momentan intensiv am Dagowsee in Neuglobsow gemessen. Die Forscher wollen mit den Daten dazu beitragen, dass die bislang unterschätzten Binnengewässer in die Treibhausgas-Bilanz aufgenommen werden

Die Wasserforschung am Stechlinsee hat bereits eine fast 50-jährige Tradition, weswegen wertvolle lange Messreihen vorliegen. Das mittlerweile nicht mehr arbeitende Atomkraftwerk Rheinsberg etwa leitete erwärmetes Kühlwasser in den Stechlinsee – das führte zu einer Erhöhung der Wassertemperatur im See. War das eine Art vorgezogener Klimastress für den Stechlin? Auch auf diese Frage suchen die IGB-Forscher Antworten.

Sie bieten ihren Besuchern am Tag der offenen Tür auch an, einmal bei einer Messfahrt auf dem glasklaren Stechlinsee mitzufahren.

Weitere Themen: Klima und Biodiversität: Von den Rift Valley Seen in Afrika bis zum Stechlinsee; Bakterien und andere Mikroorganismen: faszinierende Einblicke in den Mikrokosmos; Rätsel Fontanemaräne: Eiszeitrelikt oder Artneubildung?; Zeitreisende in der Limnologie: Sedimente als Datenspeicher für Klima und Gewässergüte; Gewässermanagement: Ökologische Verfahren - Grenzen und Möglichkeiten bei Klimastress.

Ort und Zeit: Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

Alte Fischerhütte 2, 16775 Stechlin-Neuglobsow

Tag der offenen Tür am Sonnabend, 9. Juni, von 10 bis 17 Uhr.

Mehr Informationen unter:
03 30 82 / 699-0, Mail: stechlinigb-berlin.de oder  im Internet: http://www.igb-berlin.de/stechlin