Aktuelles | FVB, IGB | 17-09-2021

Richtfest für neues Biodiversitätsgebäude

Mit einem Prost auf den Bauherren, die Architekten, die Ingenieure und die Handwerker wurde heute der Richtkranz auf den Rohbau des neuen gemeinsamen Biodiversitätsgebäudes von IGB und Freier Universität Berlin (FUB) aufgezogen.

Das neue Biodiversitätsgebäude wird 2023 an Forschende von IGB und Freier Universität Berlin übergeben. | Foto: Bernd Wannenmacher / Freie Universität Berlin

Aufmerksam verfolgt und gefeiert von etwa 70 Mitwirkenden und Gästen auf dem Forschungscampus Dahlem, darunter Vertreter*innen der beiden Kooperationspartner, des Forschungsverbundes Berlin e.V., der Berliner Senatskanzlei, des Architekturbüros sowie der bauausführenden Firmen. Klar, dass sich alle stolz auf das neue Gebäude zeigten und die Vorfreude auf eine noch engere Zusammenarbeit zwischen IGB und FUB groß ist.

„Wenn ich mir die Baustelle ansehe, dann sehe ich Leben, Zusammenarbeit, einen Treffpunkt für die Wissenschaft, Begeisterung und Freude“, sagte IGB-Direktor Luc De Meester in seinem Grußwort. Schon jetzt freue sich das Institut sehr auf den neuen Bau, denn der Platz in den derzeitigen Gebäuden ist eng geworden. Vor allem aber – und das sei noch wichtiger – blicke das IGB hoffnungsvoll der engeren Biodiversitätsforschung mit der Freien Universität Berlin entgegen.

In dem neuen Gebäude soll gemeinsam an aquatischen und terrestrischen Systemen gearbeitet werden, was molekulare, mikrobielle sowie evolutionsökologische Forschung, globale Analysen der Biodiversität und räumliche Analysen der physischen und ökologischen Konnektivität umfasst. „Wir werden hier Erkenntnisse gewinnen, wie Biodiversität und globaler Wandel zusammenhängen, einschließlich Urbanisierung und Klimaerwärmung“, stellte De Meester in Aussicht.

Raum für mehr als 100 Forschende und Studierende

Die Art der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die dieses Gebäude verkörpert, ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Wenn es 2023 fertiggestellt sein wird, werden hier über 100 Biodiversitätsforscher*innen und Studierende einziehen und von der – dann auch räumlich – engen Kollaboration zwischen Universität und außeruniversitärer Forschung profitieren. Dies schließt auch die Aktivitäten im Rahmen des Berlin-Brandenburgischen Instituts für Biodiversitätsforschung (BBIB) ein. Und auch das Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research wird hier seinen Platz bekommen. Herzstück des Gebäudes ist eine große Laborlandschaft, umgeben von vielfältigen Besprechungs- und Aufenthaltsräumen sowie Büros.

Dass sich auch Berlin auf das neue Gebäude freut, machte Dr. Jutta Koch-Unterseher, Leiterin der Abteilung Forschung der Berliner Senatskanzlei und Vorsitzende des Kuratoriums des Forschungsverbundes, in ihrer Ansprache deutlich: „Das Gemeinsame Wissenschaftsgebäude Biodiversität widmet sich wichtigen Zukunftsthemen und dies in der Bauphase als auch in der späteren wissenschaftlichen Nutzungsphase gleichermaßen. Klimawandel, Artensterben, Abholzung von Regenwäldern, Ressourcenverknappung, Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, verantwortliches Handeln – dies sind essentielle Themen unserer Zeit, die aktuell mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein verstärktes wissenschaftliches Engagement in diesen Bereichen positive Auswirkungen für unsere gesellschaftliche Zukunft haben kann.“

Für mehr Nachhaltigkeit, auch beim Bau

Ein nachhaltiger Umgang mit Energie und Ressourcen war und ist den am Bau Beteiligten wichtig. Zum Einsatz kommen deshalb u.a. langlebige und recyclingfähige Baumaterialien sowie ein wandelbares Raumkonzept. Bei einem Rundgang durch den Rohbau erläuterte Architekt Johannes Löbbert (Glass Kramer Löbbert bda – Gesellschaft von Architekten) den Anwesenden, dass es dem Team wichtig gewesen sei, dass das Gebäude ideal zur vorgesehenen Nutzung passe, im Laufe der Jahrzehnte aber auch veränderten Anforderungen und Nutzungsformen gerecht werden könne. Zugleich wurde Wert darauf gelegt, architektonisch zwischen der vorhandenen Villenstruktur und dem Campusgelände zu vermitteln. So entstand der markante fünfeckige Grundriss.

Das neue Forschungsgebäude wird eines der ersten mit Qualitätsstufe Gold nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) sein. Auch darauf ist man in Berlin stolz: „Dies zeigt in beeindruckender Weise, dass wir hier am Berliner Forschungsstandort nicht nur durch Spitzenleistungen unserer exzellenten Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, sondern auch durch die Einhaltung höchster Nachhaltigkeitsmaßstäbe glänzen“, sagte Koch-Unterseher und sprach damit sicher allen Anwesenden aus der Seele.

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Direktor
Prof. Dr. Luc De Meester
Tel. 030 64181-602
E-Mail Luc.DeMeesterigb-berlin.de