Press Release | IGB | 02-09-2022

10 Jahre Aquakulturinfo

Forschungsbasierte und unabhängige Informationen zum Thema Aquakultur

Aquakultur kann so unterschiedlich sein: Hier das Bild einer Karpfenteichwirtschaft. | Foto: Hans Klupp

Die Aquakultur bleibt ein stark wachsender Zweig der Lebensmittelproduktion, parallel steigt auch die Nachfrage der Öffentlichkeit nach unabhängigen und objektiven Informationen. Die Online-Plattform Aquakulturinfo bietet nun seit 10 Jahren den aktuellen forschungsbasierten Wissensstand zu Themen und Arten der Aquakultur. Dr. Fabian Schäfer vom IGB ist wissenschaftlicher Koordinator von Aquakulturinfo. Anlässlich des Jubiläums beantwortet er in einem kurzen Film 10 häufige Fragen rund ums Thema – so zum Beispiel: Was ist Aquakultur überhaupt und wie funktioniert das? Fühlen Fische Schmerzen? Und welche Umweltfolgen kann Fischzucht haben?

Ob Fische, Garnelen, Muscheln oder Algen, weltweit gibt es eine große Nachfrage nach Produkten aus Aquakultur. Gleichzeitig interessieren sich die Verbraucher*innen zunehmend für die Herkunft und die Produktionsbedingungen ihrer Lebensmittel. Doch im dynamischen Aquakultursektor erschweren globale Lieferketten, technische Innovationen und neue Zuchtarten häufig den Überblick. „Das führt nicht selten zu ratlosen Gesichtern und Unsicherheit bei den Verbraucher*innen. Aber auch Produzent*innen sowie der Handel sind auf aktuelle Daten und neue Forschungsergebnisse angewiesen", sagt Fabian Schäfer.

Seit 10 Jahren bietet das IGB mit der Plattform Aquakulturinfo unabhängige, forschungsbasierte und frei verfügbare Informationen zu Themen und Arten der Aquakultur. Das Angebot reicht von der Auster bis zum Zander. „Wir wollen die verschiedenen Nutzergruppen dabei unterstützen, sich umfangreich über die Aquakultur informieren zu können und dadurch wissensbasierte, verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können“, erklärt Fabian Schäfer. Dabei richtet sich das Angebot nicht nur an die interessierte Öffentlichkeit, sondern auch an Vertreter*innen und Multiplikator*innen aus Wirtschaft, Verbänden, Politik, Verwaltung, Medien, Ausbildung und Bildungseinrichtungen. „Aquakulturinfo ist heute ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation zur Aquakultur und für den deutschsprachigen Raum einmalig“, so Daniel Fey, Leiter des Fachbereichs Fischereiökologie und Aquakultur des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen und Mitautor des Nationalen Strategieplans Aquakultur 2021-2030 für Deutschland. Sandra Kess vom Fisch-Informationszentrum e. V. ergänzt: „Wir nutzen Aquakulturinfo, um selbst auf dem Laufenden zu bleiben, und empfehlen die Seite allen Verbraucher*innen und Redakteur*innen, die die vielen Aspekte rund um die Aquakultur besser verstehen möchten."

Die Informationen auf dem Portal kommen von wissenschaftlichen Expert*innen, deren Artikel und Artenseiten wiederum von anderen Expert*innen vor Veröffentlichung nochmals kritisch geprüft werden. „Diese Qualitätssicherung orientiert sich am so genannten ‚Peer-Review-Verfahren‘, wie es auch in der Wissenschaft eingesetzt wird. Das ist zwar aufwendig, aber äußerst wichtig. Wir danken daher allen Mitwirkenden sehr, die das Portal als Autor*innen oder Gutachter*innen unterstützen und so zur umfangreichen Abbildung der verschiedenen Aquakultur-Aspekte beitragen“, sagt Fabian Schäfer.

„Verlässliche und unabhängige Einschätzungen sind sowohl für die eigene Verbandsarbeit als auch für die Information der Öffentlichkeit von großer Bedeutung“, betont Dr. Matthias Keller vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels (BVFi), welcher das Portal seit dem Start 2012 anteilig finanziell unterstützt. „Die redaktionelle Unabhängigkeit von Aquakulturinfo ist dabei ein zentrales und hohes Gut, weil sie korrekte und faktenbasierte Informationen garantiert. Die kritische wissenschaftliche Einordnung ist für die Branchenverbände hilfreich für die eigene Arbeit und das Nachhaltigkeitsmanagement“, unterstreicht Keller. 

Kurzfilm gibt Antworten auf wichtige Fragen zur Aquakultur

Um den Einstieg in das komplexe Thema noch leichter zu machen, bietet Aquakulturinfo zum 10-jährigen Jubiläum einen Videobeitrag zu 10 häufig gestellten Fragen zur Aquakultur an. Fabian Schäfer erklärt darin, was es mit der Aquakultur eigentlich auf sich hat und beantwortet im Film kritische Fragen zu den Themen Antibiotika- und Fischmehleinsatz, Umweltauswirkungen und Tierschutz. „Die zukünftige Entwicklung der Aquakultur wird – nicht nur in Deutschland – auch maßgeblich von der öffentlichen Wahrnehmung abhängen. Umso wichtiger ist es, viele Menschen über die Hintergründe aufzuklären, damit sie wissenschaftliche Fakten in ihre individuelle Meinungsbildung einfließen lassen können“, sagt Projektleiter Prof. Werner Kloas.

Wie gefällt Ihnen der Film? Werden Ihre Fragen ausreichend beantwortet? Welche Themen bleiben offen? Die Wissenschaftler*innen hinter Aquakulturinfo.de freuen sich auf viele neue und neugierige Besucher*innen sowie den weiteren Austausch mit allen, die sich für die Aquakultur interessieren oder das Thema gerade neu für sich entdecken.

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur
Dr. Fabian Schäfer
Tel. 030 64181 790
E-Mail fabian.schaeferigb-berlin.de

Prof. Dr. Werner Kloas
Tel. 030 64181 630
E-Mail werner.kloasigb-berlin.de