Press Release | FMP | 08-11-2021

Bundesagentur für Sprunginnovationen Deutschland fördert innovatives Gesundheitsprojekt

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln in Kooperation mit dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsbiologie, dem französischen Institut national de la santé et de la recherche médicale und dem Pharmaentwicklungsunternehmen PharmBioTec ein neues Nasenspray zur Verstärkung von Atemwegsschleim gegen Viren.

Auf der Falling Walls-Konferenz am 8. November 2021, wo die SPRIND-Förderung für das innovative Gesundheitsprojekt verkündet wurde.

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen Deutschland (SPRIN-D) fördert die Entwicklung eines antiviralen Nasensprays zur Verstärkung von Atemwegsschleim gegen Viren unter der Federführung der Freien Universität Berlin. Die im Team „MucBoost“ zusammengeschlossenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden für das Vorhaben am Sonntag im Rahmen der Berlin Science Week zu den Siegern im Wettbewerb „Ein Quantensprung für Neue Antivirale Wirkstoffe“ gekürt. Zu dem Team zählen Dr. Daniel Lauster, dem Antragssteller des MucBoost-Projekts, Prof. Dr. Benedikt Kaufer und Dr. Jakob Trimpert als weitere Mitglieder der Freien Universität Berlin sowie Prof. Dr. Christian Hackenberger vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Prof. Christian Sieben des Helmholtz-Zentrums für Infektionsbiologie (HZI), Dr. Prisca Boisguerin vom „Institut national de la santé et de la recherche médicale“ (Inserm) aus Montpellier sowie Dr. Marius Hittinger vom Pharmaentwicklungsunternehmens PharmBioTec. Die Forschungsgruppe wird nach Erreichen jährlicher Meilensteine mit bis zu 1,7 Millionen Euro über drei Jahre gefördert und kann auch danach weiter bis zu einer Markteinführung der antiviralen Strategie auf Unterstützung hoffen.

Das Projekt sieht ein neues antivirales Konzept vor, bei dem die natürliche sogenannte Mucusbarriere in den Atemwegen verstärkt wird. „Unser Schleim benötigt ein Upgrade“, sagt Dr. Daniel Lauster und erklärt weiter: „Da wir auch in Zukunft immer wieder mit Krankheitserregern aus dem Tierreich rechnen müssen, benötigen wir einen evolutionären Vorsprung, um auch gegen bedrohliche und sich schnell verändernde Viren gerüstet zu sein“.

Mit biomimetischen Strukturen, die die Adsorption von Viren an den Mucus erhöhen, soll die Chance der Viren die darunterliegenden Atemwegszellen zu infizieren, gehemmt werden. „Wir schlucken die Viren dann künftig einfach herunter, sodass sie im Magen verdaut werden“, erläutert Daniel Lauster.

Im ersten Jahr der Förderung wird Daniel Lauster gemeinsam mit Christian Hackenberger am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) diese Strukturen mit chemischen und biotechnologischen Verfahren herstellen. Die Syntheseprodukte werden dann von Christian Sieben am HZI in Braunschweig in einem Hochsicherheitslabor auf ihre antivirale Wirkung an einem zellbasiertem Lungenmodell gegen Coronaviren getestet.

Die Vorarbeiten zu dem Projektantrag bei der SPRIN-D sind aus Fördermitteln für das „Coronavirus Pre-Exploration Team“ der Berlin University Alliance unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Haag und dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt MucPep von Daniel Lauster hervorgegangen.

Dr. Daniel Lauster
Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin
E-Mail daniel.lausterfu-berlin.de
Tel. 030 838-66286

Prof. Dr. Christian Hackenberger
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Leibniz-Humboldt-Professur für Chemische Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin
Tel. 030 94793-181
E-Mail hackenbefmp-berlin.de
Web fmp-berlin.de/hackenbe
Twitter @PhosphorusFive